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Eis am Stiel

- Reste verwerten und Verpackungsmüll vermeiden -

Selbstgemachtes Eis am Stiel. Die Formen sind wiederverwendbar und aus Edelstahl. Der Stiel aus Holz, wie man ihn auch von gekauften Eis am Stiel kennt.

28.07.2019 Was für eine schöne Abkühlung! Kamen unsere Kinder mit dem Fahrrad bei mehr als 30 Grad Hitze oder im stickigen Bus aus der Schule heim, ist das erste, was sie nach dem Tür öffnen sagen: Hallo Mama, haben wir ein Steckerleis? Gelegentlich kommt nicht einmal die Begrüßung raus, so stark ist das Bedürfnis nach einer Abkühlung. Und ja - auch als "Zero Waster" haben wir Steckerleis zu Hause. Allerdings selbst gemacht. Das haben wir im Übrigen auch vor unserer Zero Waste Zeit nie gekauft. Wir hatten und haben Eisformen, in die wir Saft, Limo oder andere Gemische füllen und dann einfrieren. Das kennt Stefanie, die Mama unserer Familie, schon aus ihrer Kindheit. Das hat Vorteile:

  • Ihr bestimmt die Zutaten und verwendet, was Euch schmeckt! Das kann praktisch sein: niedrigerer Zuckergehalt oder gar kein extra Zucker, keine künstlichen Aromen oder Farbstoffe und Allergiker können auch variieren

  • keine Müllberge hinterher

  • eignet sich als Resteverwertung

  • es steht keine große Eismaschine in der Küche herum, die man evtl. sogar für viel Geld anschaffen müsste

Was eignet sich?

Eis am Stiel. Drei davon liegen auf einem weißen Teller. Eines ist noch in der Edelstahlhülle. Die anderen beiden sind gelb vom Orangensaft und das andere Orange vom Multivitaminsaft

Ihr könnt Säfte einfrieren, auch Limo oder Colagetränke, Fruchtmus, Nussmus oder Sahne mit Schokolade oder Früchten - im Internet gibt es viele Rezepte. Aber ihr könnt einfach mal herumprobieren. Orangeneis ist bei uns sehr beliebt, am liebsten mit pürierten Erdbeeren gemischt. Der Orangensaft kommt aus der Pfandflasche. Aber auch Apfeleis mit Holunderblütensirup kommt gut an und viele weitere Gemische. Die sind nicht immer gleich, da Steckerleis für uns auch zur Resteverwertung genutzt wird. Beispiel: Die Kinder hatten keine Zeit in der Pause die Früchte zu essen, weil die Schulbücherei neue Pferdebücher bekommen hat oder weil heute sogar die Mädchen mit Fangen gespielt haben. Öffnen wir am späten Nachmittag dann die Brotzeitboxen, sind die Früchte nicht mehr ansehnlich, wenn auch nicht immer verdorben. Sie werden dann püriert, gegebenenfalls mit etwas Wasser verdünnt oder gesüßt und kommen dann in die Formen.

Fruchtmus wird in die Edelstahlformen gefüllt. Eine Hand kippt gerade eine Glaskanne mit Fruchtmus vorsichtig in die einzelnen Eisbehälter. Diese stehen in einem Ständer aus Metall.

Wenn mal eine Form nicht voll wird, ist das bei unseren Formen zumindest auch nicht schlimm.Wir können den Deckel abnehmen, der Stiel bleibt aber darin stecken, so dass man ganz einfach nachfüllen kann. Und wenn das ein anderer Geschmack oder eine andere Farbe hat, macht das nichts - im Gegenteil: es entsteht dann ein schönes Muster, wie hier:

Selbstgemachtes Eis am Stiel auf einem Teller. Dieser steht auf einem weißen Tisch, im Hintergrund ist eine Natursteinmauer zu sehen und eine weiße Bank mit einem weiß-rosa kariertem Kissen. Es ist sommerlich. Die Eissorten sind gestreift. Das eine gelb- rot gestreift, das andere beige-orange und das dritte karamellbraun mit beige

Müssen generell Früchte weg, weil man doch nicht dazu gekommen ist, sie zu verwerten, kann man sie pürieren, falls gewünscht, mit Wasser oder Saft verdünnen oder süßen. So landen die Früchte nicht im Müll, sondern werden noch genutzt. Weiteres Beispiel: von einer Geburtstagsparty blieb Obstsalat über. Es macht natürlich auch nichts, wenn der mit Joghurt, Sahne oder Quark angemacht ist. Das schmeckt lecker! Wir haben das ganze püriert und eingefroren. So landete auch dieser Rest nicht im Müll, denn zum sofort essen, wäre es zu viel gewesen. Bei Feiern bleiben oftmals auch in den Mehrwegflaschen kleine Reste drin: Ob Saft oder Limo - das frieren wir ein. Wenn bei den Limonadengetränken die Kohlensäure raus ist, macht das nichts. Übrigens: die Gäste und wir trinken aus Gläsern und nicht direkt aus der Flasche und so ist das auch keine unhygienische Geschichte, wenn man die Reste aus diversen Flaschen nach einer Feier verwendet. Wir machen uns oft Pflanzenmilch selbst und da bleiben Nüsse über. Die werden manchmal zu Keksen gebacken oder kommen in den Kuchen - falls gerade Zeit ist - , werden zu veganer sauerer Sahne oder kommen auch mal in die Soße hinein. Oder sie kommen mit Früchten, sehr fein püriert und nach Geschmack gesüßt, in die Eisformen und werden eingefroren. Das sind einfach ein paar Ideen, die wir im Sommer gerne machen, um wenig Lebensmittel zu verschwenden. Das spart Ressourcen und auch Geld. Ihr könnt damit gleichzeitig Verpackungsmüll vermeiden. Außerdem könnt ihr die Eisformen über viele Jahre wiederverwenden. Einkaufstipp: Wenn Ihr euch Eisformen anschaffen wollt, denkt schon beim Kauf daran: Was mache ich, wenn das Produkt kaputt ist? Ist es recycelbar? Bekomme ich Ersatzteile? Im dualen System könnt Ihr Verpackungsmaterialien aus Kunststoff zum Recycling geben. Eisformen aus Kunststoff gelten nicht als Verpackung! Sie gehören also in den Restmüll und werden dann verbrannt (außer ihr habt eine Wertstofftonne, aber das haben die wenigsten Gemeinden). Das gilt auch, wenn die Eisformen aus einem gut recyclingfähigen Material bestehen wie beispielsweise PP (Polypropylen). Ich hoffe, das wird politisch endlich mal geändert und der Verbraucher hat die Möglichkeit alle Wertstoffe recyceln zu lassen. Es gibt allerdings Eisformen, die nahezu komplett recycelt werden können, aus gesundheitlich unbedenklichen Materialien bestehen und wenn etwas verloren oder kaputt geht, haben manche Anbieter Ersatzteile. Also achtet auch darauf, dass sie auf Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit ausgelegt sind. Nutzt Ihr auch Eisformen? Habt Ihr dazu ein Lieblingsrezept? Lasst es uns gerne wissen unten über die Kommentare oder schreibt uns!

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