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Günstig Zero Waste und plastikfrei starten

- Zero Waste Starthilfe -

Edelstahlflasche von Klean Kantean, Edelstahlbox von Eco Lunchbox. Chic, toll zum Müllsparen, aber kostenintensiv.
Edelstahlflasche von Klean Kantean, Edelstahlbox von Eco Lunchbox. Chic, toll zum Müllsparen, aber kostenintensiv.

Zero Waste und plastikfrei geht ja nicht zu 100%. Das ist ganz klar eine Utopie, trotz allem ist ein großer Berg an Müll und Plastik unnötig. Für den Start gibt es ja diverse und sehr schicke Sets zum Kaufen. Nur sind die für Familien, Studenten etc. nicht leicht oder gar nicht zu erschwingen. Um die 60 Euro zahlt man für eine Edelstahl-Box, Designer - Bügelglasflasche oder Trinkflasche aus Edelstahl, Bienenwachstuch und drei Einkaufssäckchen. Muss das sein? Nein. Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr! Hier kommen günstige Alternativen: Alternative zur teuren Designerglas- oder Edelstahl -Flasche

Vorweggesagt: das Wichtigste beim Müll- und

kleine, braune Einwegflasche mit einem silbernen Schraubdeckel

Plastikeinsparen ist erst einmal, dass die

Flasche wiederverwendbar ist (Reusing). Und das sind fast alle, sogar die Einweg - PET-Flaschen. Wer aber dann sagt, ich möchte auch aus gesundheitlichen und nachhaltigen Gründen möglichst plastikfrei leben, der hat mehrere Möglichkeiten: Einwegflasche mit Schraubdeckel nutzen Die Flasche haben wir anfangs durch eine simple Einweg- Glasflasche ersetzt. Plastikfrei? Fast. Im Deckel befindet sich eine Kunststoffdichtung, meist aus PVC, was gesundheitlich und insbesondere für Kinder in der Summe nicht unbedenklich ist. Für den Anfang hat man aber eine Menge Wegwerfflaschen eingespart. Bügelflaschen Mehr Begeisterung brachte allerdings die Flasche, die uns eine Freundin vermacht hatte: Eine Bügelflasche mit Keramikdeckel, der Ring ist aus Naturkautschuk und im Haushaltswarenladen nachkaufbar. (Allerdings dann im Set und in einem Plastiktütchen. Warum gibt es die denn eigentlich nicht einzeln?) Dafür gibt es die Flaschen in verschiedenen Größen dort einzeln, unverpackt und für bis ca. 4 Euro zu kaufen. Auch ein beliebter schwedischer Möbelhersteller bietet mittlerweile die großen Bügelflaschen in recycelten Altglas an. Dann zwar mit Kunststoffdeckel, aber es handelt sich dabei um "relativ gut verwertbares" Polypropylen, das auch als "relativ" unbedenklich gilt.

4 Bügelflaschen in unterschiedlichen Größen aus Glas

Zurück zur Einweg - Flasche von unserer Freundin: Sie stammt von einem regionalen Safthersteller. Solche Flaschen gibt es übrigens "zum Leihen" auch als Pfandflasche. Sehr bekannt auch von Bier, dann meist in braun. Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl :-). Bruchfest machen: Wer angst vor Glasbruch hat, kann sich eine kleine Polsterung ala Emil-Flaschen selbst aus Stoff nähen oder stricken. Eine Strickanleitung hat Maria auf ihrem Blog Widerstand ist zweckmäßig gepostet. Noch einfacher geht es aber mit einem oder zwei Socken. :-). Es geht ja oft mal einer irreparabel kaputt oder die Waschmaschine hatte wieder Hunger. Bevor man ihn wegwirft ist das ganz im Sinne von Zero Waste eine tolle Reusing-Möglichkeit. Übrigens: Die Bügelflaschen sind meist aus dickerem Glas als die Einwegflaschen und zerbrechen weniger leicht. Haben Leni und Maxi, unsere Kinder, schon erprobt. Isolieren: Manche nutzen die Flaschen (oder auch Smoothieflaschen, Marmeladengläser etc.) auch statt dem Coffee-to-go-Becher. Bei Glas verbrennt man sich allerdings schnell die Finger. Dagegen kann auch wieder ein dicker Socken helfen. Günstige Alternative zur Edelstahl-Box

Edelstahlbox für Brotzeit und Dressing

Sie dient zum Einkaufen, zum Mitnehmen für die Brotzeit, als Vorratsbehälter oder zum Einfrieren. Gläser mit Schraubverschluss nutzen Alte Marmeladengläser oder größere Exemplare von z.B. Agavendicksaft (1Liter) oder Schokoaufstrichen eignen sich hervorragend als Vorratsgläser für Mehl, Bohnen oder Gewürze. Man kann übrigens zur Bevorratung auch weithalsige Flaschen verwenden, wie die von passierten Tomaten. Vorteil: Sie sind luftdicht und auslaufsicher. Nutzt man Einweggläser wieder statt zu kaufen sind sie kostenlos. Nachteil: sie haben im Deckel Kunststoff. Die Blueseal - Deckel, also die mit dem blauen Rand im Deckel, gelten als unbedenklicher als die momentan meist noch üblichen aus PVC. Sie enthalten laut Hersteller im Gegensatz zu herkömmlichen Deckeln keine Weichmacher. Immer mehr Firmen stellen aber auf Blueseal um. Die Deckel kann man sich auch nachbestellen. Komplett plastikfrei sind sie nicht. Bügelgläser: Um Missverständnisse vorzubeugen: Wir meinen keine Einmachgläser, die man mit einem solchen Universalbügel

univeralklemme für Einmachgläser aus Metall. An beiden Seiten hat es zwei Metallbügel, die über den Deckel gestülpt werden.  In der Mitte ist eine schwer dehnbare Feder, die oben auf dem Deckel sitzt

verschließt, sondern solche:

Bügelgläser mit Reis, Leinsamen, Kürbiskernen, Polenta und Kokosflocken in verschiedenen Größen

Gläser mit Universalbügel sind zwar zum Einmachen und zur Vorratshaltung sehr gut geeignet, in der Gefriertruhe nehmen sie durch den Bügel seitlich und oben auf dem Deckel aber viel zu viel Platz weg. Man kann sie nicht stapeln und im Rucksack könnte der Bügel abrutschen und für eine "schöne Bescherung" sorgen. Die gemeinten Bügelgläser gibt es im gut sortierten Lebensmittelmarkt, im Haushaltswarenladen (dort können sie auch bestellt werden) oder auch in Möbelhäusern für wenige Euro in sehr vielen Größen zu beziehen. Ihr müsst aber nicht neu kaufen. Vor allem Biofirmen bieten sie gefüllt z.B. mit Kokosöl von der Ölmühle Solingen etc. an und die könnte man dann weiternutzen. Weiternutzen könnt Ihr auch, indem Ihr second hand kauft und einen Blick in die Kleinanzeigen werft. Da bekommt man solche Gläser oft für kleines Geld. Bei Bügelgläsern haben die Lebensmittel keinen Kontakt zu Kunststoff. Zudem haben sie sogar einen Vorteil gegenüber vielen Brotzeitboxen: Sie sind luftdicht und auslaufsicher. Das heißt, sie eignen sich auch zum Mitnehmen von Suppen und Eintöpfen. (Tipp: Für Suppen und Eintöpfe sind auch Thermosflaschen praktisch und halten das Essen sogar noch warm - man darf auch zweckentfremden). Des weiteren kann man in Gläsern auch Flüssigkeiten einfrieren, wenn man sie zu drei Vierteln füllt. Generell klappt Einfrieren im Glas super, besonders bei dickwandigen Gläsern. Es wird ja immer empfohlen bei Flüssigkeiten nicht auf Anschlag zu befüllen, da sich Wasser beim Einfrieren ausdehnt. Allerdings sind wir uns nicht sicher, ob es nur am Ausdehnen liegt oder aber an der Dicke des Glases. Das Wasser würde sich doch beim Einfrieren in alle Richtungen gleichmäßig verteilen, oder? Woher weiß es also, dass es nicht zur Seite drücken darf, sondern nur nach oben? Falls das jemand erklären kann, bitte hier in die Kommentare! Auf jeden Fall haben wir uns an diesen Rat gehalten, trotzdem vorsichtshalber aber nur dickwandige und einwandfreie Gläser genommen. Seit August 2014 frieren wir nun so ein und hatten bislang keine Scherben. Die teure Variante für die Gläser sind Edelstahlboxen. Unkaputtbar und etwas leichter sind sie definitiv. Für die Brotzeit, zum Transport, zum Einfrieren, Einkaufen oder im Kühlschrank sind sie bestens geeignet. Auch ist Glas nicht in jeder Schule oder Kindergarten als Brotzeitbehälter erlaubt. Die Edelstahlvarianten haben also durchaus auch ihre Berechtigung und sind nicht nur schön anzusehen, hip und für Reiche. Für die Brotzeit in Schulen oder Kindergärten eignen sich neben Gläsern und Boxen aus Metall noch folgende Möglichkeiten: Ein Tuch mit Furoshiki binden Das ist weniger für kleine Kinder geeignet. Aber ab Schulalter bekommt das auch der Nachwuchs hin. Dazu wird ein Tuch genommen und die Brotzeit hineingelegt. Es gibt dazu verschiedene Möglichkeiten. Max, Sohn der Autorin Bea Johnson (Buch: Zero Waste Home), zeigt wie es ganz einfach geht:

Mit Furoshiki könnt Ihr übrigens auch Geschenke einwickeln. (viele Zero Waste - Ideen zum Geschenkeeinpacken findet Ihr hier) Lunchbags Sie heißen so auf neudeutsch und darunter findet man auch einige Nähanleitungen im Netz. Brotzeittasche ist vermutlich nicht eindeutig genug, da das viele mit der Kindergartentasche gleichsetzen. Diese Lunchbags kann man leicht selber nähen und dazu ausgediente Bettlaken, Kleidungsstücke oder Stoffreste wiederverwenden. Die Lunchbag für unsere Tochter ist aus einem alten Hemd und dem Aufdruck eines alten T-Shirt entstanden. Die Tasche wird zum Zumachen etwas gerollt und dann mit einem Druckknopf fixiert. Kindergartenkinder haben oft Probleme damit. Wenn sie keine Erzieherinnen um Hilfe bitten wollen, dann kann man über den Druckkopf einen großen Knopf nähen. Durch die Druckverteilung schaffen es die Kleinen auf diese Weise leicht, den Verschluss zu verschließen.

Graue Lungchbag mit einem Holzknopf. Sie ist mit einem Band an dem Knopf verschlossen
graue Lunchbag von der anderen Seite mit einem Holzknopf. In der Mitte ist ein altes Motiv mit Pferd und dem Schriftzug "Happy" aus einem alten T-shirt aufgenäht.

Oder man näht eine große Tasche, befestigt eine große Kordel daran und wickelt sie zur Befestigung einfach nur herum.

bunt gestreifte Tasche, die in der Mitte mit einem weißen Band gebunden ist. Sieht fast aus, wie eine Schleife
bunt gestreifte Lunchbag aus Stoff mit einem Apfel und einer Mandarine darin

Die Lunchbag eignet sich hervorragend für Brote, Mandarinen, Äpfel etc. Der Stoff muss nicht zwingend beschichtet sein, da er waschbar ist. Um Brote einzuwickeln kann man aber auch ein Bienenwachstuch verwenden. Günstige Alternative zum Bienenwachstuch

Buntes Bienenwachtuch auf einer Edelstahlschüssel

Dieses Tuch kann man auch vegan mit Carnaubawachs herstellen. Es ist abwischbar und es wird anschmiegsam, wenn man es leicht mit den Händen erwärmt. Somit kann man darin als Brotzeit 1a Brote oder gesunde Wraps einwickeln und mitnehmen. Wachstücher sind also oft als Alternative zu Frischhaltefolie oder Butterbrotpapier oder Brotzeitboxen verwendbar. Die Wachstücher sind in der Anschaffung relativ teuer. Für wenige Euro kann man sie Selbermachen Wir haben dazu eine Anleitung geschrieben. Schüssel mit Teller Zur Aufbewahrung im Kühlschrank bietet sich statt Frischhaltefolie eine Schüssel mit einem Teller an.

Weiße Schüssel mit einem weißen Teller darauf. Beides aus Porellan

Einmachglas oder einfach z.B. eine Zwiebel in ein Marmeladenglas legen, statt in Wegwerffolie zu wickeln. Auf die Schnittstelle legen Hat man z.B. einen Kürbis, eine Melone oder eine Zitrone angeschnitten, legt man sie mit der Schnittstelle auf einen Teller. Mulltuch

Hartkäse im Mulltuch

Sachen, die eingewickelt werden sollen, wie Hartkäse, kann man prima in ein Mulltuch wickeln. Manche haben die ja noch von ihren Kinder übrig. Schimmel und Austrocknen? Fehlanzeige. Hygienischer Weise kann man es auskochen.

Günstige Alternativen zur gekauften Einkaufstasche: Als große Einkaufstasche nehmt, was ihr finden könnte: Verwendet einen Karton wieder, nutzt Körbe oder Taschen. Um auch die kleinen Gemüseplastiktaschen einzusparen, braucht man ja doch ein paar Taschen. Und die kann man sich leicht selbst machen. Nur mit Schere und Knoten macht man sich in sieben Minuten auf diese Weise aus einem alten T-Shirt eine Tasche.

Oder Sie nähen welche aus ausgedienten Stoffen. So haben wir es gemacht: Diese Tasche war Teil einer Windjacke. Darin wurde die

Kapuze verstaut, nun Lebensmittel.

Diese Tasche war einmal ein Hosenbein eines Nadelstreifenanzugs. Das Praktische war, dass es nur zweier Nähte bedurfte. Unten zu-, oben einen Tunnel für die Kordel nähen. Die Kordel ist ein altes Stück Paketband.


Diese Tasche war einmal ein Hosenbein eines Nadelstreifenanzugs. Das Praktische war, dass es nur zweier Nähte bedurfte. Unten zu-, oben einen Tunnel für die Kordel nähen. Die Kordel ist ein altes Stück Paketband.



Diese Tasche haben wir in mehrfacher Ausführung: Sie war mal ein Bettbezug von Oma.

Nachdem die Nähkünste der Mama unserer Familie zu Wünschen übrig lassen und der Papa es nicht lernen will, hat auch diese wieder einen Tunnelzug. Die Kordel ist ein altes Geschenkband.


Die nächste Tasche war auch einmal ein Bettbezug. Löchrig und mit Flecken. Der Bezug wurde in 1cm dicke Bahnen geschnitten und dann mit einer 12er Häkelnadel gehäkelt. Basis war ein Viereck, das so groß war, wie man den Boden der Tasche haben wollte. In die Randmaschen des Vierecks kam jeweils eine feste Masche, an den Ecken drei. So entstand in festen Maschen (also den einfachsten, die man auch in der Schule lernt) die Tasche. Dauerte ca. 3 Stunden, ist aber auch riesig, sehr belastbar und dehnbar.

Ich mit einer riesigen gehäkelten Tasche um die Schulter. Tendenziell ist sie in rot-schwarz gehalten, auch wenn ein paar Fäden in orange und braun dabei sind

Diese Tasche wurde aus alten Kleidungsstücken der Kinder zusammengenäht. Sie ist

sehr gewöhnungsbedürftig, wurde aber nach der Vorstellungen unserer damals dreijährigen Tochter zusammengeschustert. Die orangenen "Ohren" sind Geheimfächer, ein Muss :-). Und der Tragehenkel ist mit Stoffresten gepolstert, damit sie auch "kuschelig" ist.


Diese Tasche besteht aus einem alten Kaffeesack und einem Stoffrest. Die Tante hatte uns damals diese extrem belastbare Tasche genäht. Brauchen wir sie nicht zum Einkaufen, nehmen wir sie auch als Wäschekorb oder Badetasche her.

Tasche aus alten Kaffeesäcken

Gibt es also nun noch Ausreden nicht mit dem Einsparen von Müll anzufangen? Jeder kleine Schritt zählt!


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