Lebensmittel besser verwerten
30% der Lebensmittel werden in Deutschland weggeschmissen. Verschwendung, die mit einem guten Management nicht sein müssten. Was kann man tun, um diese Verschwendung einzudämmen?
Erstens Planen
Zweitens Verwerten
Klingt einfach, ist es aber nicht. Aus diesem Grund haben wir ein paar Anregungen zusammengefasst, die uns dabei geholfen haben, die Reste besser zu verwerten, so dass wir uns den Aufpreis für Bioprodukte leisten können:
Kauft nur so viel wie ihr brauchen! Das setzt natürlich Folgendes voraus:
Lernt Eure Essensgewohnheiten bzw. die Eurer Familie/WG kennen! Was esst ihr oder die Familienmitglieder zum Frühstück, Mittagessen, Abendessen, in der Pause und als Zwischenmahlzeit? Auch die Mengen sind entscheidend. Wisst ihr das nicht, macht Euch einen Essenplan und notiert die Mengen! Das geht pi mal Daumen! Am Ende seht ihr, was überblieb. Passt dann die Mengen an! So könnt ihr besser kalkulieren. Es ist klar, dass das nicht perfekt geht. Aber es bleibt nicht mehr übermäßig viel über! Verschwendung muss nicht sein - das geht nur ins Geld, macht Müll und frustriert! Ihr werdet sehen, da ist oft noch ein ordentlicher Spielraum da!
Macht Euch einen Essensplan und schreibt die Gerichte auf, die ihr gerne in der Woche machen wollt! Ihr müsst nicht die Wochentage zwingend festlegen. Übrigens hat so ein Essensplan auch den Vorteil, dass man so auf einen Blick sieht, dass das Wochenmenü ausgewogen ist. Schieben ist durchaus möglich, wenn man nun mal gar keine Lust auf Nudelauflauf hat. Dabei sollte man aber auf Folgendes achten:
Verderbliche Lebensmittel zuerst verwerten: z.B. die Erdbeeren schon am nächsten Tag mit zur Brotzeit geben, das Pausenbrot und den Apfel dagegen kann man um einige Tage schieben.
Schaut beim Planen auch unbedingt in den Kühl- und Vorratsschrank! Was ist übrig geblieben? Was habe ich auf Vorrat? Oft kauft man vorsichtshalber etwas ein, bevor man ohne Essen dasteht und merkt dann: Jetzt habe ich drei davon. Folge man hat viel zu viel zu Hause und das kann verderben.
Plant außerdem ein Restegericht bzw. einen Restetag mit ein! Hier werden die Dinge gegessen, die übrig blieben. Z.B. das Gemüse vom Vortag wird als Wrap (Pfannkuchen mit Füllung) gegessen, zur Suppe püriert oder als Saucengrundstock, also Gemüsebrühe, weiterverarbeitet.
Macht euch eine Einkaufsliste! Nehmt sie auch unbedingt mit zum Einkaufen (evtl. auf dem Handy)! Mitunter macht es auch Sinn, sich an sie zu halten;-). Wenn ihr mit einer Einkaufsliste losgeht, könnt ihr das auch mit leerem Magen tun, sofern ihr nicht von der Liste abweicht. Ansonsten wäre dieser Tipp ratsam:
Geht nicht mit leerem Magen einkaufen! Der kauft nämlich sonst mit ein und zwar viel zu viel! Glaubt mir!
Kocht selbst, frisch und ohne Fertigprodukte. Fertigprodukte gibt es in einer vorgefertigten Portion. Wenn ihr selbst kocht, könnt ihr die Größe selbst bestimmen und zudem gesunde, natürliche und qualitativ hochwertige Zutaten wählen. Ihr spart damit Verpackung, Geld und auch CO2. Denn bei stark verarbeiteten Lebensmittel ist der CO2-Fußabdruck deutlich höher.
Friert die Reste ein oder macht sie anderweitig haltbar (z.B. einkochen, trocknen...)!
Oder verschenkt sie! War man krank, der Besuch sagte ab etc. kann dazu führen, dass man zu viel zum Essen im Haus hat, was verderblich ist. (Stichwort: Foodsharing, aber es gibt auch viele andere solcher Gruppen in den sozialen Medien)
Eignet Euch Kochfähigkeiten an! Erstens schmeckt es dann besser und zweitens muss man weniger Schiefgegangenes entsorgen! Generell ist es hilfreich, sich ein paar Restegerichte anzueignen. Freunde und Bekannte können dabei sicher weiterhelfen, sowie das Internet.
Fragt Freunde und Bekannte nach ihren besten Restegerichten. Ihr werdet sehen, die sind alle ganz einfach, denn keiner kocht in Wirklichkeit täglich ein 3-Gänge-Menü.
Praktische Tipps:
Die Kinder haben wieder Obst liegen gelassen oder von Kindergarten und Schule nach Hause gebracht. Es ist nun matschig oder unansehnlich, weil es oxidiert ist. Was macht man damit, wenn es deshalb keiner mehr essen mag? Kinder und selbstverständlich auch manche Erwachsene sind da heikel.
Ist das Obst nicht schon verschimmelt oder gegoren, kann man es wunderbar weiterverarbeiten. Mit Wasser oder Milch wird es zum Smoothie weiterverarbeiten. Reicht es nicht für alle, kann man mit Saft aufstocken. Auch ein Obstbrei zum Joghurt oder unter das Müsli (im Kühlschrank bis zum Frühstück aufheben) schmeckt lecker und dass es oxidiert oder matschig war, sieht man dann meist nicht. Ein weiterer Tipp ist Einfrieren. Besonders, wenn man nur wenig übrig hat. Mit der Zeit sammelt sich einiges an. Daraus kann man Marmeladen oder Gelee machen, Smoothies und Shakes, Fruchtmus oder Eis.
Für 4 große Portionen Eis ca. 300g gefrorene Früchte mit ca. 200g Sahne (omni oder vegan), Buttermilch oder Joghurt in den Mixer und sofort futtern oder wieder einfrieren und in den ersten sechs Stunden stündlich rühren. Nach Belieben kann man auch Süßen. Den meisten schmecken dabei ca. 80g Süßungsmittel. Ich finde das zu süß und würde lieber zwischendrin abschmecken und lieber noch etwas Zucker dazugeben.
Was mache ich, wenn nur ein oder zwei Portionen über, wir aber zu viert sind?
Friert ein oder stockt auf!
Wenn ihr einfriert, können ihr es am Restetag wieder auftauen und verzehren. Oder friert es portionsweise ein und nehmt es als Mittagessen mit in die Arbeit oder Schule! Möchtet oder könnt ihr mangels Gefrierfach nicht einfrieren, dann stockt auf! Das geht so: Habt ihr Gemüse, machen daraus mit Gemüsebrühe, evtl. Sahne und Milch eine Suppe. Ihr könnt sie auch mit Kartoffeln ergänzen und macht einfach ein Gröstl in der Pfanne oder einen Gemüseauflauf mit Sahne mit Béchamel-Sauce (omni oder vegan). Weiter Möglichkeit: mit Reis aufstocken und macht eine Reispfanne oder mit Dressing einen Reissalat. Das Gleiche funktioniert auch mit Nudeln.
Oder bratet einen Pfannkuchen (ohne Zucker) und rollt das Übriggebliebene darin als Einlage zu einem Wrap. Geheimtipp: Nachwürzen lohnt sich! 😊 Den Wrap kann man auch toll mit ins Büro nehmen. Statt Pfannkuchen geht auch Filo- oder Blätterteig oder in Frühlingsrollenblätter. Ihr könnt den Rest aber auch pürieren und am nächsten Tag als Soße zu einem Gericht verwenden.
Ungewöhnlich, aber schmeckt oft (nachgewürzt) fantastisch: Pürieren und als Brotaufstrich essen.
Das setzt voraus, dass man selbst kocht!
Früher hat man der Zubereitung und dem Essen der Mahlzeit viel Zeit geschenkt, heute reißt man die Verpackung auf und isst den Snack im Gehen. Der Mensch ist in dieser schnelllebigen Zeit sehr bequem geworden. Manchmal sogar zu bequem, um einen Mülleimer für die Verpackung zu suchen.
Gibt es eigentlich ein anderes Tier, das hektisch im Gehen frisst, ohne, dass einem jemand etwas wegfressen will?
Früher hat man die Dinge nacheinander erledigt, heute gleichzeitig. Kochen und Essen ist zur notwendigen Last geworden, dabei kann das unheimlich entspannend sein und Lebensfreude bringen.
Manche Menschen kümmern sich mehr um das Fernsehprogramm als um ihr Essen.
Man kann aber bei beidem entspannen oder abschalten, unserer Meinung nach beim Essen und der Zubereitung sogar mehr. Das hängt auch mit der Einstellung zusammen. Gemeinsam kochen, sich dabei nett unterhalten, die Aromen riechen....Das ist Aromatherapie! Gleichzeitig spart man Geld! Wenn man seine Reste gut verwertet, sind bis zu 30 Prozent Ersparnis drin, wenn man bedenkt, dass ein Privathaushalt im Schnitt ein Drittel seiner Lebensmittel wegwirft. Der Fernseher kostet im Gegensatz dazu Strom und GEZ.
Das setzt natürlich voraus, dass man ein paar Gerichte kann. Es ist natürlich blöd, wenn man als Erwachsener bei null anfangen muss, aber Kochkurse, Sendungen, Bücher und Freunde helfen da weiter. Das ist Bildung! Hier sind auch die Familien und die Schulen gefragt, denn durch diese Bildungslücke entsteht in den Privathaushalten viel Lebensmittelabfall, der nicht nötig wäre.
Mittlerweile setzen sich auch Prominente wie Starkoch Jamie Oliver für bessere Lebensmittelverwertung ein. Er initiierte den #foodRevolutionDay, der meist im Mai stattfindet. Sein Ziel ist es ein Unterrichtsfach zum Thema gesunder Ernährung an Schulen zu etablieren. Weltstars wie Ed Sheeran, Hugh Jackman oder Paul McCartney unterstützen ihn dabei!
Hier kommen auch immer wieder Resteverwertungsrezepte auf den Blog. Teilt sie gerne, lasst ein Kommentar da oder schreibt mir, wenn euch etwas besonders gut weiterhelft. Denn mit diesem Feedback weiß ich, was Euch am meisten weiterhilft. Wenn Ihr auch noch tolle Ideen habt, lasst es uns gerne wissen. Schreibt gerne in die Kommentare. Denn dieser Blog ist auch dazu da, sich gegenseitig zu inspirieren und zu motivieren!
Hi liebe Christina,
Lesezeichen setzen find ich gut😀👍.
In Burgerpatties macht das Gemüse die "Pflanzerl" schon locker. Das kann ich mir sehr gut vorstellen.
Liebe Grüße Stefanie
Hallo Ihr Lieben, da sind wirklich tolle Ideen dabei, da werd ich mir auf diese Seite gleich ein Lesezeichen setzen :) Dann kann ich nach Inspiration gucken, wenn mal wieder von etwas nur ein Portiönchen übrig ist und verwertet werden will. Bisher mixe ich z. B. Gemüsereste püriert in die Masse für Burgerpatties (mit Fleisch, Buchweizen oder Reis als Grundlage) oder in den Teig für deftige Pfannkuchen. Viele Grüße Christina