Nur noch bei 20% der Leuchten sind die Leuchtmittel austauschbar! Meistens sind sie fest verbaut!
Viele Menschen haben noch alte Leuchten in ihren Häusern und Wohnungen. Früher war es gang und gebe die Leuchtmittel auszutauschen. Mit dem Übergang auf die neue LED-Technik änderte sich das. Bei 80 % der Leuchten, die heutzutage verkauft werden, kann man die Leuchtmittel nicht mehr austauschen. Sie sind fest verbaut.
Das hat mehrere Gründe:
Damit haben die Designer viel mehr Freiheiten, was das Aussehen und die Form angeht. Man kann zum Beispiel auf diese Weise kleine Lampen für Schränke etc. herstellen.
Sie haben keinen fest definierten Lampensockel
Der Nachteil dabei ist allerdings:
Man kann die Birnen nicht einfach austauschen. Das bedeutet, ist die Lampe kaputt, kann man auch die Leuchte nicht mehr verwenden
Leichter Tausch z.B. gegen helleres/dunkleres Leuchtmittel ist nicht mehr möglich
Im Klartext bedeutet das: Verschleißteile können nicht mehr ausgetauscht werden. In der Folge verbraucht man mehr Ressourcen, weil nicht nur die kaputte Lampe, sondern auch die ganze Leuchte neu produziert werden muss. Was man aber auch erwähnen sollte ist: eine LED-Lampe kostet deutlich weniger als eine ganze Leuchte. An dieser Stelle winkt natürlich mehr Umsatz - das liebe Geld.
Verbraucherschützer wie der Verbraucher Service Bayern (VSB) fordern deshalb, dass dass Verschleißteile wie LEDs ausgewechselt werden können. Auf diese Weise lassen sich Schäden an Lampe wie auch an Leuchte getrennt beheben.
Für Euch heißt das beim Kauf von Lampen:
Sei eine Leuchte und setze auf austauschbare Lampen!
Fragt beim Händler nach, ob man die Leuchtmittel austauschen kann oder ob das gegebenenfalls ein Fachmann dies bei festverbauten Leuchten übernehmen könnte.
Oft findet ihr den Begriff "Retrofit" in diesem Zusammenhang. Das sind LED - Lampen, die auf die gängigen Sockel (E14, E27 und GU10) eurer alten Lampen geschraubt werden können. So könnt ihr eure alten Leuchten weiter nutzen. Ein paar Hersteller bleiben auch bei der alten Produktionsart, weil ihnen der Verbraucher- und Ressourcenschutz wichtig ist und bieten weiterhin Leuchten mit austauschbaren LED-Lampen (Retrofits) an. Allerdings sind das aktuell nur noch 20%. Alle anderen setzen auf festverbaute Leuchtmittel.
Entsorgung von Lampen
Wichtig zu wissen: LED - Lampen und die Leuchten dürfen nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Sie gelten als Elektrogerät. Ihr könnt sie bei Sammelstellen in eurer Gemeinde abgeben. Wo das ist, findet ihr bei Lightcycle.de heraus. Dort könnt ihr einfach eure Postleitzahl eingeben und es werden euch die Sammelstellen in eurer Nähe genannt. Meist sind das Wertstoffhöfe und Schadstoffmobile, aber es gibt auch mehr als 9000 weitere Kooperationsparter. Das sind oft Elektro- oder Baumärkte.
In Europa gilt außerdem die Elektroaltgeräterichtlinie (Waste of Electrical and Electronic Equipment - WEEE). Das bedeutet: Zusätzlich zu den Sammelstellen müssen größere Vertreiber (alte) Elektrogeräte annehmen und fachgerecht entsorgen lassen.
Wenn Ihr also einen Händler vor Ort habt, der mehr als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche von Elektro - und Elektronikgeräten hat, dann muss er sie zurücknehmen.
Sind eure Geräte kleiner als 25cm (Kantenlänge), dann könnt ihr sie in haushaltsüblichen Mengen kostenlos abgeben.
Ist euer altes Gerät größer als 25 cm Kantenlänge, dann müssen die Händler das nur gegen einen Neukauf kostenlos annehmen.
Diese Händler sind verpflichtet die Altgeräte abzunehmen. Freiwillig dürfen sie aber grundsätzlich.
Kauft ihr online, müssen sie euch eine kostenlose Sammelstelle in eurer Nähe!! nennen. Für Leuchtmittel könnt ihr das ganze abkürzen, indem ihr selbst bei lightcycle.de nachseht, wo die nächste Abgabestelle ist. Denn die Online-Händler machen in der Regel nichts anderes.
Bei Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen, Gasentladungslampen) sieht es ähnlich aus. Sie gehören in die Elektroaltgerätesammlung, keinesfalls in den Hausmüll. Denn sie enthalten geringe Mengen an Quecksilber. Da sie zerbrechlicher sind als LED werden sie meist in extra Behältern gesammelt. Wie LEDs können Sie kaputte Energiesparlampen in einigen Geschäften abgeben oder an kommunalen Sammelstellen. Übrigens dürfen die Altlampen wegen Bruchgefahr und möglichen Austritts von Quecksilber nicht mit einem Paketdienst verschickt werden.
Wo sollte man beim Kauf noch die Augen auf machen? Habt Ihr Beispiele und Erfahrung, die ihr mit uns teilen wollt?
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Hi liebe Christina,😀
Mir war die Seite auch nicht so geläufig, weil ich den Wertstoffhof in Radfahrnähe habe. Aber für manche kann die Seite von Vorteil sein, wenn man keinen Wertstoffhof vor Ort hat, denn sie zeigt auch viele weitere Annahmestellen auf. Das sind meist Geschäfte, die man vielleichtmit dem nöchsten Einkauf verbinden kann.
Ich glaube, dass viele ihre LEDs in den Hausmüll werfen, weil sie gar nicht wissen, wo man sie abgeben kann.
Liebe Grüße Stefanie
Hallo Steffi,
danke für diesen informativen Artikel und die Erinnerung daran, dass man wirklich gut hinsehen muss! Ich hätte beinahe auch schonmal eine Lampe gekauft, deren Leuchtmittel nicht austauschbar waren, weil das Design halt so schick war... es wurde dann eben eine andere (auch sehr schicke) Lampe mit austauschbaren Leuchtmitteln :) Die Seite lightcycle kannte ich noch nicht, gut zu wissen! LG Christina