Bei der Müllvermeidung hat jeder Baustellen!
10.März 2015 Uns mailen einige, die ebenfalls versuchen Zero Waste umzusetzen. Vielen Dank dafür! Wir freuen uns sehr über diesen Austausch und die vielen Anregungen und Tipps!
Manche schreiben aber auch, dass sie nicht weiterkommen und immer wieder Rückschläge einstecken müssen. Zeitweise hatten manche Zero Waste sogar aufgegeben, fingen dann aber wieder mit neuer Kraft an, um bald wieder vor einer Frustsituation zu stehen. Einige wollen von uns wissen, ob es uns nicht auch so geht.
- Logo! Sollen wir Euch mal aufbauen, indem Ihr seht, dass es uns nicht anders geht? Dann lest weiter:
Wegwerfservietten für alle!
Erst am Wochenende waren wir wieder in unserem Lieblingscafé. Dort verzichten sie auf Strohhalme und bislang auch auf Wegwerfservietten. Es lagen immer die weißen, waschbaren Stoffservietten bereit. Am Wochenende aber gab es Papierservietten - für alle! Wir Erwachsenen haben auch ohne Lätzchen gekleckert, die Finger der Kinder hatten es aber dringend nötig, sauber gemacht zu werden. Natürlich hatten wir für die Kinder keine eigenen Servietten oder Tücher dabei, weil wir mit dieser Veränderung nicht rechnen konnten. Nicht einmal ein Stofftaschentuch war im Gepäck.
Benzin versus Folie
Dann haben wir in ein weiteres Hochbeet investiert. Wir wollen ja, wie wir schon erzählt haben, dieses Jahr verstärkt unser eigenes Gemüse anbauen. Die Erde wollten wir von der Kompostierungsanlage in Wannen holen. Ohne Verpackung. Unsere Komposterde reichte leider bei weitem nicht aus. Allerdings gehen nur drei dieser besagten Wannen ins Auto und man kann sie nicht übereinander stapeln. Wir hätten 5 mal fahren müssen im Vergleich zu zwei Mal, wenn wir abgepackte Erde kaufen. Wir haben entschieden, dass es ökologischer ist, nur einmal zu fahren, da wir noch dazu keinen kennen, der einen Anhänger und unser Auto noch dazu keine Anhängerkupplung hat. Das waren leider einige Folien, die wir zum Wertstoffhof brachten. Bleibt nur zu hoffen, dass das auch im Verhältnis stand.
Sandspielzeug
Schaut man sich in unserem kleinen Garten um, blickt man irgendwann in die Sandkiste der Kinder oder zum Spielhaus (ein umfunktioniertes Gartenhaus, das beim Kauf des Hauses schon vorhanden war). Hier findet man Sandspielzeug: Eimer, Förmchen, ausrangierte Becher und Teller: alles aus Plastik. Aber was für welches! PVC und Polycarbonat lassen grüßen. Diese lagen monatelang auch in praller Sonne, haben Risse und Dellen! Genau das, was man also meiden sollte, insbesondere bei Kindern. Eigentlich wollen wir ihnen das nicht nehmen, da sie damit immer spielen. Vielleicht ersetzen? Aber womit! Wir hatten noch zwei Blumenblecheimer. Die haben wir gegen Plastikeimer ausgetauscht. Sie kamen sehr gut an. Einige Förmchen etc. recherchierten wir, bekommt man auch aus Blech, allerdings nur neu. Das verkaufte aktuell keiner gebraucht. Und dann kommt ein weiterer Haken: Das meiste Blech wird mit einer PU-Schicht überzogen. Auch nicht gerade nachhaltig! Also fährt man nicht besser, wenn man das alte Spielzeug ersetzt. Alternative: komplett wegnehmen! Echt jetzt? Gibt es keine bessere !!??!! (Update 2023: Die Kinder haben natürlich ihr Sandspielzeug weiter behalten und wir haben ein paar Alternativen gefunden. Wenn ihr sie wissen wollt, lasst gerne einen Kommentar da)
Verkehr.
Gerne würden wir zum Kindergarten mit dem Fahrrad fahren. Mittlerweile ist unsere Tochter so fit, dass sie die Strecke schaffen würde. Zumindest die Hinstrecke. Die Rückfahrt könnte fraglich sein, ist aber das kleinere Problem. Es ist ein etwas weiterer Weg, dafür ist der Kindergarten klasse. Warum nimmt man nicht den nächstliegenden Kindergarten? Erstens: Kindergartenplätze sind rar bei uns. Man bekommt nicht unbedingt einem in der nächstgelegenen Einrichtung. Und zweitens: Hätte man sogar Glück, sollte er auch passend sein.
Die Strecke hat aber einen Haken. Sie ist die Zubringerstraße zur Staatsstraße und wird bald auch die Verbindungsstraße zur Autobahn sein. An dieser Straße sind zahlreiche stark frequentierte Gewerbe angesiedelt. Es gibt keinen Radweg. An einer Seite ist allerdings ein Schutzstreifen für Radfahrer. Allerdings schützt der nicht. Er ist sehr schmal und desweiteren halten einige Verkehrsteilnehmer das für den Freifahrtschein, die eineinhalb Meter Abstand vom Radfahrer nicht einhalten zu müssen. Mit fatalen Folgen. Ein LKW fährt direkt an uns vorbei und unsere kleine Tochter kommt durch den Sog ins straucheln. Einmal so heftig, dass die Mama einen Sturz auf die Straße nur knapp verhindern konnte. Es ist Stress dort entlang zu fahren! Kein Wunder, dass hier selten Radfahrer zu sehen sind! Dies ist aber die einzige direkte Straße zum Kindergarten. Es gäbe eine Alternative: 1 km Umweg. Aber das schafft die Kleine dann nicht mehr. Sie hat mittlerweile angst an dieser Straße zu fahren. Die Tante unserer Tochter meinte, dass sie damals als Teenager auch schon nicht an dieser Straße fahren wollte. Und damals war noch weniger Verkehr. Ein Brief ans Landratsamt wird uns in den nächsten Monaten wohl auch keinen Radweg mehr bescheren. Also fahren wir nun eben die Strecken zum Ballett mit oder in den Ortskern Mit dem Fahrrad.
(Update 2023: Teilweise wurde nun ein Radweg gebaut. Teilweise...., aber nun ist sie ja schon in der Mittelstufe in der Schule)
Man sieht also, wir müssen Rückschläge einstecken. Die Fortschritte wiegen das aber wieder auf. Und es ist doch so: Auch wenn es nur langsam geht, in kleinen Schritten, auf gut bayerisch mit „Hühnerdapperln“, ist doch jeder Schritt in die richtige Richtung ein Erfolg. Versuchen das mehrere Menschen, wäre das in der Masse ein....Elefantensprung!
10.März 2015
Hi Simply95,
Das klingt nach ganz schön viel, was du da machst! Toll! Und man kann auch nicht alles gleichzeitig umsetzen und manchmal braucht es Kompromisse.
Einkochen ist prima! Ich habe letztes Jahr auch verstärkt eingekocht. Manche Sachen waren toll, andere weniger. Dieses Jahr mache ich auch weiter bis ich die besten Rezepte für uns fünf gefunden habe. Das ist manchmal nicht so einfach 😀
Liebe Grüße Stefanie
Ich musste, nachdem ich von Juist wieder zurück nach NRW gezogen bin mehr oder weniger komplett neustarten mit dem Thema ZeroWaste. Auf Juist ist es einfach nicht möglich gewesen und hätte meinen finanziellen Ruin bedeutet. Jetzt habe ich eine Wohnung mit Balkon, oder eher einem kleinen Dachgarten, der nach Westen geht und wo ich neben einem kleinen Hochbeet für Insekten diverse Kräuter, ein paar Beeren, etwas Gemüse und einige Blumen habe.
Die Einrichtung ist zu 98 % secondhand, bzw. sie stand noch von mir bei meinen Eltern und ich konnte sie mitnehmen.
Aktuell habe ich mich dem Thema Plastik und CO2 reduzieren zugewandt. Mein Auto teile ich mit meiner Mutter und fahre möglichst nur noch mit dem E-Bike ( gebraucht…