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Trinkhalme - Einweg und Mehrweg Alternativen zu Einweg - Plastikstrohhalmen

Vorsicht Explosionsgefahr! 😱

Strohhalme aus Plastik als Einweglösung sind ja verboten in der EU.

In Amerika nicht mehr.

Kurz nach Amtsantritt hat der amerikanische Präsident Donald Trump sie wieder erlaubt.

Als Ersatz werden Trinkhalme aus Papier verwendet.

Grund: Laut Trump könnten die explodieren. Hat er echt gesagt.

Recht hat er!!!

Ich habe sie nämlich auch schon einmal benutzt und dann musste ich komplett neu renovieren!

Aber noch viel schlimmer waren meine Haare. Die müssen jetzt nachwachsen!

Kieselstein mit Glatze. Es ist offensichtlich eine schlechte Fotomontage. Das war Absicht!

Ihr versteht, warum ich keine Papierstrohhalme mehr verwende, oder??!! Die aus Plastik sind in der EU verboten.

Deshalb trinke ich meistens ohne.

Oder ich nehme Mehrwegstrohhalme her - aus Edelstahl und Glas. Gibt es auch in verschiedenen Farben und als Kombination mit einem Esslöffel z.B. für Eis.

Trinkglas mit drei Strohhalmen: einer aus blauem Glas, einer aus goldenem Edelstahl und einer aus silbernem Edelstahl mit Löffel für Eis.

Saubermachen kann man die auch. Mit so einem Bürstchen. Ich hatte erst angst, dass die beim Reinigen explodieren könnten. Aber es ging bisher alles gut und meine Haare wachsen wieder.

roter Glashalm mit einem dünnen langen Bürstchen

Ende der Parodie.

Aber Quatsch muss man Quatsch beantworten. Die gezeigten Alternativen waren allerdings kein Quatsch.

Es gibt sogar noch mehr:


Weitere Alternativen zu Einweg - Plastikstrohhalmen:


Halme aus Zuckerrohr.

Die sind dann deutlich dicker als normale Strohhalme.

Bei Zuckerrohr kommt schnell die Kritik, dass der ja nicht regional angebaut wird.

Das ist richtig. Allerdings werden Zuckerrohrfelder nach der Ernte oft abgeflammt.

Dies sorgt für einen starken CO2 - Ausstoß und für Tiere ist das verheerend. Natürlich muss man das nicht so machen. Da es aber einfach, billig und effektiv ist, ist das gängige Praxis.

In dem man Zuckerrohr einen Wert gibt und die Halme weiterverwendet, kann man dies verhindern. Es hat also auch einen Vorteil.


Mehrweg- Trinkhalme aus Plastik oder Silikon:

Sie sind im Gegensatz zu Einwegprodukten noch erlaubt. Sie bestehen meist aus festerem Material. Nachteil ist aber, dass sie nicht recycelbar sind und dass potentielle Schadstoffe austreten und Mikroplastik entstehen kann.


Strohhalme aus Bambus oder Hartweizen

Achtet darauf, dass sie aus Bioproduktionen stammen, da sonst Rückstände von Pestiziden enthalten sein können. Allergiker, Menschen mit Glutensensivität oder Zöliakie können keine Trinkhalme aus Weizen benutzen.


Papierstrohhalme sind oft mit Chemikalien belastet.

Kandidaten dafür sind

Aluminium (7)

Benzisothiazolinon (gesundheitsschädliche Kontaktallergen) (7)

aromatisches Amin (krebserzeugendes ) (6)

Phthalat (Weichmacher, die das Hormonsystem stören können und damit viele Gesundheitsrisiken auf den Tisch bringen) (6)

Mineralölrückstände (teilweise krebserregend)

Chlorpropanole (1):

Beim Verarbeitungsprozess können Kontaminanten entstehen, sogenannte Chlorpropanole  z.B. 3-MCPD (Monochlorpropandiol).  Laut EFSA schädigen sie die Nieren und Hoden.  Chlorpropanole können auch leber-und nierentoxisch wirken und sind im Tierversuch potentiell krebserregend).  Diese Stoffe sind laut BfR in Lebensmitteln unerwünscht und sollten auf ein Minimum reduziert werden. Leider halten in Tests nur 50% die technischen Richtwerte ein. Bild: Einwegbecher und Papierstrohhalme

Das klingt natürlich erst einmal besorgniserregend. Aber die gute Nachricht ist: die Hälfte kommen ohne Chlorpropanole aus. Es ist also technisch möglich.

Ich gehe davon aus, dass sich die Produktionsabläufe in der nächsten Zeit verbessern werden.

Es haben ja nach dem Verbot von Einweg - Plastikstrohhalmen sehr viele Firmen plötzlich angefangen Papiertrinkhalme zu produzieren. Erfahrungsgemäß zeigte sich, dass sich die Ergebnisse nach einigen Monaten/ wenigen Jahren verbessert haben.



Ein weiteres Problem sind fluorierte Ewigkeitschemikalien

Diese sogenannten PFAs können gesundheitsschädigend sein und reichern sich im Körper an. Da sie sich schwer oder nicht abbauen (nennt man persistent), erwägt die EU sie als komplette Gruppe von mehr als 10.000 Chemikalien zu verbieten. (2)

Einige dieser Substanzen können die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen, das Immunsystem herabsetzen, so dass nicht einmal mehr Impfungen wirken oder krebserregend sein. (ECHA)

Auswirkungen auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes, verzögerte Entwicklung der Milchdrüse, vermindertes Ansprechen auf Impfstoffe, geringeres Geburtsgewicht, Fettleibigkeit, Frühpubertät, erhöhtes Fehlgeburtsrisiko, geringe Spermienanzahl und- beweglichkeit, Schilddrüsenerkrankung, erhöhte Cholesterinwerte, Brustkrebs, Leberschädigung, Nierenkrebs, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Hodenkrebs, verlängerte Zeitspanne bis zum Eintritt der Schwangerschaft, schwangerschaftsbedingte Hypertonie/Praeklampsie (Bluthochdruck)
© European Environment Agency (original image) - von mir ins Deutsche übersetzt

Die Ewigkeitschemikalien findet man immer wieder in Papierstrohhalmen. (3)

Sie können auch in unser Essen oder in Getränke übergeben. (4)

Leider sind PFAs ein größeres Problem. Eigentlich müssten sie nicht eingesetzt werden für die Produktion von Trinkhalmen. Möglicherweise kommen sie durch Verunreinigungen in die Trinkhalme. Aber dadurch, dass sie auch wasserabweisende Eigenschaften haben, ist ein absichtlicher Einsatz nicht auszuschließen.


PFAs findet man auch in den Alternativen zu Papierstrohhalmen.

Auch Trinkhalme aus Bambus, Plastik- und Glas waren betroffen. (5)

Nur die Edelstahlstrohhalme kamen in dem Test ohne aus.

Generell kamen sie häufiger in biologisch abbaubaren Trinkhalmen vor.

Trauriger Nebeneffekt: Durch den Einsatz oder die Verunreinigung mit PFAs sind sie i.d.R. nicht mehr biologisch abbaubar oder kompostierbar.


Meine Empfehlung für Euch ist:
Glas mit Deckel und einer Öffnung, in der ein Glasstrohhalm in hellblau steckt. Darum herum liegen vier weitere Trinkhalme: 2 mal aus Glas in durchsichtig, blau und rot, ein goldener und ein silberner Trinkhalm aus Edelstahl. Der silberne hat sogar ein Gelenk zum Abbiegen des Halmes.

Wenn ihr ohne Trinkhalme auskommen könnt, ist das die beste Variante.

Auch im Café, Bar oder Restaurant kann man gleich bei der Bestellung sagen, dass man keinen Trinkhalm möchte.

Und anders herum könnten Cafés, Bars und Restaurants auch ihre Gäste vorher fragen, ob sie einen Trinkhalm möchten oder der Umwelt zu Liebe darauf verzichten möchten.


Ansonsten setzt auf wiederverwendbare Alternativen.

Trinkhalme aus Glas und Edelstahl in unterschiedlichen Längen, Dicken, Formen und Farben

Wenn sie noch recycelbar wie Glas oder Edelstahl sind, umso besser.

Meine persönliche Empfehlung sind Edelstahltrinkhalme. Sie sind unkaputtbar, recycelbar und kamen ohne die genannten Chemikalien aus. Sie gibt es, wenn auch begrenzt, in unterschiedlichen Farben und auch mit Gelenk, damit man den Halm abbiegen kann.


Warum keine Strohhalme zu nutzen nicht immer eine Alternative ist

Gerne kommen Kommentare ala "Ich kann auch ohne Trinken", "Man muss die Leute nur richtig erziehen, dann brauchen sie keine Trinkhalme mehr" oder "Wer auf die Umwelt achtet, nimmt keine Trinkhalme".

Dem möchte ich widersprechen.

Wir gehen hier von gesunden Menschen aus. Hatte man aber eine Kiefer-OP, kann ein Strohhalm notwendig sein.

Auch Menschen mit Behinderungen, physischer und psychischer Natur, kann man mit Trinkhalmen unterstützen, genug Flüssigkeit aufzunehmen - besonders an heißen Tagen im Sommer.

Wer in der Pflege arbeitet, weiß: Trinkhalme können wichtig für die Selbstständigkeit sein. Hatten Patienten beispielsweise einen Schlaganfall und können nicht mehr aus einem Becher alleine trinken, hilft oftmals ein Trinkhalm. Dann können sie selbstständig trinken. Das ist nicht nur wichtig als Entlastung für die Pflege, sondern hauptsächlich für die Patienten.

Etwas noch Selbermachen zu können und alleine zu Trinken ist immens wichtig für die Psyche. Das sollten wir als gesunde Menschen nicht unterschätzen und pauschal abwerten.

Ein weiterer Aspekt:

Wer viel mit Kindern draußen ist, stellt gerne ein Getränk bereit. Ein Trinkhalm kann bei nicht durchsichtigen Getränken wie Tee oder Schorle vor Bienenstichen schützen. Die Insekten sind oft nicht in der Flüssigkeit erkennbar und kleine Kinder trinken gerne ohne genaues Hinschauen los.

Klar, zu Hause kann man meistens Mehrwegalternativen nutzen, in der Pflege - oder Kindergarten sind kompostierbare Halme aus Weizen, Bambus oder Zuckerrohr praktischer.

Natürlich nur kompostierbar sofern keine PFAs eingesetzt werden.

2025 wird hierfür ein wichtiges Datum. Die EU möchte den Einsatz von PFAs bis auf wenige Ausnahmen verbieten.

Den betroffenen Chemieunternehmen passt das natürlich nicht. Sie geben für Lobbyarbeit schon Millionen aus und treffen sich mit Politikern, um ihre Interessen durchzusetzen. Ihr habt das sicherlich in den Medien schon mitbekommen.

Also wählt die richtigen Parteien, die sich für den Green Deal einsetzen, und informiert auch andere.


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Habt ihr gewusst, dass PFAs auch in Trinkhalmen drin sein können? Wusstet ihr, dass Papierhalme oft schadstoffbelastet sind? Schreibt mir gerne eure Gedanken in die Kommentare!



Quelle:

5.) Boisacq, P., De Keuster, M., Prinsen, E., Jeong, Y., Bervoets, L., Eens, M., … Groffen, T. (2023). Assessment of poly- and perfluoroalkyl substances (PFAS) in commercially available drinking straws using targeted and suspect screening approaches. Food Additives & Contaminants: Part A, 40(9), 1230–1241. https://doi.org/10.1080/19440049.2023.2240908

7.) Ökotest 06/2024




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